Interessantes zu Linedance
(Quelle unbekannt)
Was genau ist denn Linedance? Es gibt eine exakte Definition von der German Country & Western Dance Association dafür, was Linedance ist: „Man tanzt einzeln in Reihen immer wieder die choreographisch festgelegte Schrittfolge eines Tanzes, bis der Musiktitel endet.“
Was sagt mir das jetzt? Na gut, vielleicht nicht viel. Bildlich gesprochen, Linedancer stehen in Reihen („lines“, daher der Name) auf der Tanzfläche und gucken alle in die gleiche Richtung. Wenn das Lied beginnt, machen alle die gleichen Schritte, Bewegungen, Drehungen, und so weiter, und irgendwann ist das Lied eben aus. Man tanzt grundsätzlich ohne einen festen Partner (Ausnahmen bestätigen die Regel, wie immer) und grundsätzlich ohne Körperkontakt (auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel).
Wie viele Linedances gibt es? Inzwischen wohl so um die 10000. Wir kennen keinen, der sie alle gezählt hätte und die Anzahl mal im Internet veröffentlicht hat. Das hätte auch keinen Zweck, denn fast täglich kommen neue Tänze dazu.
Muss man alle Linedances können? Gott sei dank nicht. Von den 10000 wahrscheinlich existierenden Linedances werden weniger als 100 wirklich weltweit getanzt. Jedes Land und jede Region hat dazu noch ihre Favoriten, die auf den Parties und Festen in dieser Region regelmäßig aufgelegt und getanzt werden. Der normale Linedancer hat nach unserer Erfahrung ein Repertoire von maximal 50 Tänzen so parat, das er sofort ohne zu stocken lostanzen kann.
Wer darf Linedances erfinden? Jeder. Es gibt (Gott sei Dank noch) keine weltweite Aufsichtsbehörde, der neugeschriebene Linedances zur Prüfung vorgelegt werden müssen, ob sie mit den Statuten des internationalen Linedance-Verbundes (den es glaube ich auch nicht gibt) übereinstimmen.
Wann ist ein Linedance ein Linedance? Eine gute Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. Es gibt genug Tänze, bei denen sich selbst die Linedancer streiten, ob das noch „echter“ Linedance, Jazzgymnastik oder schon pure „Show“ ist. Als Daumenregel: Je unspektakulärer der Tanz wirkt, um so wahrscheinlicher ist er ein echter Linedance.
Wer hat eigentlich Linedance erfunden? Um ehrlich zu sein, wir wissen es nicht. Es gibt Tanzstile, deren Erfinder man mit Namen kennt, oder von denen man genau weiß, wann und wo sie entstanden sind. Beim Linedance weiß man nichts von alledem. Es gibt ein paar Vermutungen, die mit den irischen Set-Dances oder dem französischen Contre-Dance zu tun haben, aber das bleiben Vermutungen. Sicher ist: Der Linedance kommt aus den U.S.A., wahrscheinlich aus dem mittleren Westen.
Wo wird Linedance getanzt? Global gesehen, auf der ganzen Welt. Die Supermacht des Linedance sind natürlich die Vereinigten Staaten. Ganz vorne dabei sind aber auch: Australien, Kanada, Großbritannien und Holland. Deutschland ist noch Linedance-Entwicklungsland, aber es entwickelt sich prächtig! Lokal gesehen, meistens in Westernkneipen und auf Festen mit Countrymusik.
Wird Linedance auf Country und Western Musik getanzt? Meistens. Es gibt Leute, die sagen, wenn die Musik kein Country und Western ist, dann ist der Tanz auch kein Linedance. In letzter Zeit geht aber auch in der Country- und Western-Szene der Trend hin zu Pop-, Rock-, ja sogar Techno-Elementen. Andererseits gibt es flotte Pop- und Rockmusik, auf die man gut tanzen kann. Viele Linedancer sehen es nicht so streng und tanzen auch auf Nicht-Country-Musik.
Gibt es eine „Hitparade“ der beliebtesten und wichtigsten Linedances? Ja. Sogar mehrere. Wahrscheinlich gibt es so viele „beliebteste und wichtigste Linedances“ wie es Linedance-Gruppen mit eigenen Websites gibt.
Wo kann man Linedance lernen? Man kann sich ein Buch kaufen und die Tänze lernen. Das macht aber keinen Spaß. Es gibt inzwischen in jeder Gegend Deutschlands Clubs, Vereine, Gruppen und Grüppchen, die sich in Turnhallen, Partykellern und Kneipen treffen, um zu tanzen. In der Gruppe macht das Lernen gleich noch mal soviel Spaß und man findet immer jemanden, der einem die Choreographie der ersten Tänze langsam und wortwörtlich Schritt für Schritt beibringt. Manche Gruppen bieten regelmäßig Workshops für Anfänger und Fortgeschrittene an, z. B. Chattanooga. Noch ein Tipp: Manchmal stehen Linedance-Kurse sogar im regionalen Volkshochschulprogramm.
Brauche ich Cowboystiefel, um Linedance zu tanzen? Cowboystiefel sehen gut aus. Die meisten Linedancer, die wir kennen, tragen Cowboystiefel, -stiefeletten oder ähnliches Schuhwerk. Umgekehrt gibt es Schuhwerk, das absolut ungeeignet ist: Gummistiefel, Reitstiefel, Buffalos oder Schwimmflossen.
Tragen alle Linedancer Cowboyhüte? Nein. Der Großteil der Linedancer geht ohne Hut und in Jeans und Hemd auf die Tanzfläche. Anders ist es natürlich mit Gruppen, die vor Publikum tanzen. Diese haben fast immer eine einheitliche „Kluft“ an, die nicht ohne Cowboyhut komplett ist.
Warum verwendet ihr so viele englische Fremdwörter? Da der Linedance aus den U.S.A. kommt, stammen die ursprünglichen Begriffe natürlich aus dem Englischen. Wir haben uns dann irgendwann daran gewöhnt.
Was sind Linedance-Schritte? Linedance ist ein Formationstanz. Daher ist eines wichtig: Alle Linedancer machen zur gleichen Zeit die gleiche Bewegung. Daher besteht der Tanz aus einer Schrittfolge, die sich erst nach einer Anzahl von Schritten wiederholt. Die Schrittfolge setzt sich wieder aus kleinen Abschnitten von (meistens) 4 Schritten zusammen, den sogenannten Grundschritten. Die gesamte Schrittfolge nennt man auch die Choreographie des Linedance. Man schreibt die Schritte in „Dance-Sheets“ oder „Step-Sheets“ (auf deutsch „Anleitung“) auf, und zwar Schritt für Schritt untereinander, wobei die Schritte einzeln durchnummeriert sind. Zum Beispiel:
1 Rechter Fuß vor 2 Linker Fuß nachziehen 3 Linker Fuß vor 4 ...und so weiter
Welches sind Grundschritte? Die wichtigsten sind: Der Grapevine, der Shuffle, die Jazzbox, der Kick-Ball-Change, der Rock-Step....und noch ein paar andere. Auch hier gehen unter Linedancern noch die Meinungen auseinander, was jetzt ein Grundschritt ist und welcher Schritt nur eine Variation eines anderen darstellt.
Grundschritte
Grapevine Dieser Schritt ist das A und O des Line-Dance. Und auch zugleich der einfachste. 1 mit links einen schritt nach links 2 mit rechts auch einen schritt nach links, wobei der rechte Fuß hinter dem linken kreuzt 3 mit links einen Schritt nach links 4 der rechte Fuß macht einen Kick nach vorne links Das Ganze wird natürlich auch in die andere Richtung getanzt.
Scuff Ganz easy: Mit rechts einen Kick nach links vorne und dabei die Hacke über den Boden schleifen lassen. Geht natürlich auch in die andere Richtung.
Coaster-Step Wird eigentlich nur gebraucht, um den Takt zu füllen, wenn einem grade kein andere Schritt einfällt *g* 1 mit rechts Schritt nach hinten & den Linken nun ganz schnell neben den Rechten stellen 2 und der Rechte wieder nach vorne Man beginnt auch oft mit dem linken Fuß und macht das Ganze hin und wieder nach vorne.
Kick-Ball-Change Der hat's in sich! Ja, allmählich steigern wir den Schwierigkeitsgrad!! 1 Kick mit Rechts nach vorne & den rechten Fuß wieder an seinen Platz stellen und gleichzeitig den linken etwas anheben 2 jetzt den linken Fuß wieder absetzen
Jazzbox 1 Rechts vor links kreuzen 2 mit Links einen kleinen Schritt nach Links gehen 3 den rechten Fuß wieder an seinen Platz stellen 4 und den Linken neben den Rechten setzen
Kleidung
Für alle, die befürchten, sich von oben bis unten mit Western-Klamotten eindecken zu müssen: Ihr braucht es nicht!!!
Man sollte einfach nur bequeme Sachen tragen, auch luftige, denn es sieht zwar nicht so aus, aber man kommt ganz schön ins Schwitzen! Nur bei den Schuhen sollte man drauf achten, dass es keine mit Gummisohlen sind. Bei sehr vielen Tänzen sind Drehungen eingebaut und mit Gummisohlen rutscht es sich nicht so gut. Cowboy-Stiefel haben den Vorteil, dass sie nicht klobig, sondern schmal sind und auch eine tanzgeeignete Sohle haben. Aber sobald das Line-Dancer-Herz sich entwickelt schaut man automatisch nach Country- & Western-Kleidung. Es sieht einfach super aus und vermittelt ein gewisses Prärie-Feeling.
Unterschied zum Square-Dance
Linedance wird leider sehr schnell mit Square-Dance verwechselt, obwohl es eigentlich 2 Paar Schuhe sind und jede Verwechslung Linedancern einen Stich ins Herz versetzt.
Es gibt zwar keine große Liste an Unterschieden, aber die, die es gibt, sind gewaltig!
Im Gegensatz zum Square-Dance gibt es beim Linedance keinen Instructor. Das ist der Typ, der immer ganz Vorne auf der Bühne steht und den Square-Dancern Anweisungen gibt, z. B. "Jetzt geht nach rechts", "Nehmt euer Mädchen bei der Hand", oder "Dreht euch 5 mal um die eigene Achse". Beim Linedance gibt es hingegen sich immer wiederholende Schrittfolgen, bis das Lied zu Ende ist.
Line-Dance kann mal so ziemlich auf alles tanzen. Bei Hip Hop und Techno wir dies zwar schon eine Herausforderung, aber auch beim Line-Dance ist nichts unmöglich. Die Square-Dancer sind aber aufgeschmissen, wenn kein Instructor in der Nähe ist.
Es gibt viel Variationen von Linedance! Man kann gegenüber, in einer Reihe oder mit Partner tanzen. Es gibt sogar Tänze, bei denen sitzt man um eine Kerze herum (Running Bear, Kaw Liga)! Square-Dance ist, wenn man’s genau nimmt, in jeder Hinsicht ein Partnertanz. Auch wenn die Tänzer sich hin und wieder von ihren Partnerinnen trennen, so finden sie doch immer wieder zusammen... eben ein richtiges Happy End, während der Linedancer meistens solo bleibt und acht geben muss, dass er nicht aus der Reihe tanzt.
Was ist Dancefloor-Etiquette?
Das sind die Benimmregeln, die man anwendet, wenn Linedancer verschiedener Herkunft und nichtlinedancende Country & Western-Tänzer, vor allem Tanzpaare, aufeinander treffen. Im Grunde genommen wird die vorhandene Tanzfläche imaginär in Zonen unterteilt, die den unterschiedlichen Tanzstilen zur Verfügung stehen. Es ist einfach, sich mit der Dancefloor-Etiquette vertraut zu machen und sich daran zu halten. In den U.S.A. wird Dancefloor-Netiquette übrigens noch größer geschrieben.
Netiquette
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